Zwei grandiose Aufführungen und zweimal volles Haus – die Geschichte von Peter Pan begeisterte nicht nur die jungen Darsteller, sondern auch die Zuschauer. Peter Pan, der Junge, der nie erwachsen werden möchte, lehrt das Mädchen Wendy und seine beiden Geschwister das Fliegen und nimmt sie mit ins Nimmerland, wo sie in spannende Abenteuer mit Piraten, Indianern, einem Krokodil und seinem Widersacher Captain Hook verwickelt werden.
Die Textvorlage des Theaterstückes von James Matthew Barrie bietet einem Schultheater ein Schatzkästlein an Möglichkeiten und Ideen an. Bekannt wurde sie durch Verfilmung aus dem Jahre 2003. Da gibt es Figuren mit klar gezeichneten Charakteren, die jeder versteht und die der Fantasie für die Ausgestaltung viel Raum lassen. Das erkannten auch die jungen Schauspielerinnen und Schauspieler und letzten Endes hatten sie sich den Stoff ausgesucht und brachten ihn mit viel Theaterleidenschaft auf die Bühne. Peter Pan, die Titelfigur, agierte stets mit Schwung und Wagemut, scheute vor keiner Gefahr zurück und hatte für jedes Problem eine kreative Lösung (Leonard Jahnke,12). Begleitet wurde er von der eifersüchtigen Fee Tinkabell, die durch die beiden Besetzungen Frieda Vogt (7) und Maximilian Gratz (12) ganz unterschiedlich interpretiert wurde. Als Captain Hook, Erzfeind von Peter Pan, der einst im Kampf gegen ihn seine rechte Hand verloren hatte, polterte Franz Josef Hofmann (10) über die Bühne und mimte überzeugend den rachsüchtigen Tölpel, der mit allen Mittel Peter Pan schaden wollte, was ihm am Ende aber nicht gelang, „Schockschwerenot“! Seine Wut und Überheblichkeit kamen besonders gut zur Geltung, weil Laurin Sebening (11) die Figur des Smee (Captain Hooks Diener), besonders devot, dümmlich und einfältig auf die Bühne zu bringen wusste. Das Mädchen Wendy (Julia Hsu 12), ein großer Fan von Peter Pan, behielt in allen Situationen den Überblick und war so besonnen, dass sie trotz der schönen Abenteuer am Ende entschied, dass der Platz für sie und ihre Geschwister bei ihrer Familie sei.
Die Schülerinnen und Schüler spielten mit viel Tempo und überzeugten alle in ihren Rollen. Selbst die Jüngeren aus den Klassenstufen 5 bis 9 identifizierten sich mit viel Hingabe mit ihren Figuren, sei es als die Geschwister von Wendy, als Indianer, als Krokodil oder als die verlorenen Kinder. Besonders aber beeindruckten die Älteren, die alle schon mehrere Jahre Bühnenerfahrung mitbringen konnten, durch ein fast schon als „professionell“ zu bezeichnendes Spiel. Aber so ist das eben mit dem Schultheater: Diejenigen Schülerinnen und Schüler, die die Schauspielkunst beherrschen, müssen die Schule verlassen und werden der Theater-AG nicht mehr zur Verfügung stehen. Andererseits heißt das aber auch, dass die Schule stolz darauf ist, diese Schülerinnen und Schüler mit ihrem Wissen und Können in die Welt zu entlassen zu dürfen.
Ein besonderer Dank gilt den beiden Regisseurinnen Silke Schmeiser und Monika Wack. Es ist ihnen gelungen, diese gerade vom Alter her sehr inhomogene Gruppe (Klassenstufe 5 bis 12) zu einem gut funktionierenden, spielfreudigen Ensemble zusammenzuschweißen. Mit Spannung wird schon die Auswahl des Stückes in der nächsten Spielzeit für das neue Ensemble erwartet.