Erste Eindrücke von unseren Schülerinnen und Schülern in den USA

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Anreise, erster Schultag, Welcome-Party

Anreise in die USA

Nachdem unsere amerikanischen Freunde uns verlassen hatten, warteten wir alle gespannt die zwei Monate bis zu unserer eigenen Abreise ab. Nun war es so weit und wir trafen uns alle mehr oder weniger pünktlich um viertel vor sechs am Bahnhof Neunkirchen. Auch wenn es für viele stets in weiter Ferne lag, wurde es so langsam Realität, dass wir nur 24 Stunden später alle in einem fremden Bett auf einem fremden Kontinent liegen würden.

Nach der Zugfahrt, die reibungslos verlief, wurden wir in Frankfurt erst einmal mit einer kleinen Sporteinheit begrüßt, indem wir unser Gepäck, von dem wir Frau Schäfer im Vorhinein fünfmal versichert hatten, dass wir es ohne Probleme selbst tragen könnten, die Bahnhoftreppen Richtung Empfangshalle hochtragen mussten. Nun ging es für unsere Gruppe zur Gepäckabgabe und anschließend stellten wir uns an der beachtlichen Schlange für den Security Check an. Ehe wir uns versahen, saßen wir alle im Flugzeug und ab jetzt gab es kein Zurück mehr. Die riesige Auswahl an Filmen machte es uns wohl allen ein bisschen schwer zur Ruhe zu kommen, doch kamen wir alle 10 Stunden später mehr oder weniger fit in Denver, Colorado an. Abgesehen vom Flughafen war kilometerweit nichts außer Feldern und Äckern und der ein oder anderen Straße. Doch bevor wir uns zu sehr mit dieser Situation auseinandersetzen konnten, starteten wir unseren Weg Richtung Einreise USA. Nachdem wir nach zehn Minuten Aufenthalt in der nicht allzu kurzen Schlange schon eine Frau aus dem Saarland getroffen hatten, wurde uns langsam bewusst, dass das alles hier länger als nur fünf Minuten dauern würde und der Abflug unseres zweiten Fluges immer näher rückte. Auch wenn es zunächst keiner sagen wollte, wurde die Anspannung in unserer Gruppe doch immer größer. Irgendwann waren wir dann die ersten in der Reihe und durften nach dem Scanning unserer Fingerabdrücke und des Reisepasses offiziell in die Vereinigten Staaten einreisen. Doch bis wir endlich bei unseren Gastfamilien ankamen, gab es immer noch 1315 km zu bewältigen. Dadurch, dass wir so lange in der Schlange gestanden hatten, lagen unsere Koffer wenigstens schon alle für uns auf dem Kofferband bereit. Lange sollten wir sie jedoch nicht behalten, da sie uns bei der Gepäckabgabe förmlich aus der Hand gerissen wurden und auf ein Gepäckband mit der Aufschrift British Airways gelegt wurden, was uns alle etwas verwirrte und dazu führte, dass wir uns umso mehr freuten, als sie alle heil in Boise ankamen. Auch der Beamte am Security Check tat alles in seiner Macht Stehende, dass wir so schnell es geht in Boise ankommen würden, indem er uns auf nette, aber bestimmte Art durch die Sicherheitskontrolle führte und wir uns alle etwas gestresst wiedertrafen, um uns auf den Weg Richtung Gate zu machen. Ehe wir uns versahen, saßen wir alle im Flieger und nach erneuten zwei Stunden Flug landeten wir endlich um 18:20 Uhr Ortszeit in Boise, Idaho, wo unsere Gastfamilien uns alle herzlich begrüßten. Nach diesem ereignisreichen Tag fielen wir alle schon früh ins Bett, gespannt, was uns am nächsten Tag erwarten würde…

Leni Becker

 

Erster Schultag

Mein erster Tag an der Borah High in Boise, Idaho, hatte definitiv seinen eigenen Charme. Der Wecker klingelte um 6:30 Uhr, und nach einem schnellen Frühstück begann mein Tag um 7:15 Uhr in der Schule.

Der Schultag begann um 7:45 Uhr mit einem Rundgang durch die Schule, bei dem wir die verschiedenen Gebäude und Einrichtungen erkundeten. Die Größe des Ganzen war überwältigend. Von zwei eigenen Turnhallen über ein Fitnessstudio bis hin zu etlichen Sportplätzen war alles dabei. Es herrschte eine lockere und freundliche Atmosphäre, und ich traf viele Schüler, die sehr vertieft in ihren Sport waren.

In meinem Zeichenkurs um 8:42 Uhr erlebte ich eine angenehme Überraschung. Obwohl einige Schüler zwischendurch auf ihre Handys schauten, gab es auch viel Interaktion und kreative Energie im Raum. Zu Beginn der Stunde gab es eine Durchsage und sowohl die Schüler als auch die Lehrerin standen auf, legten ihre Hand aufs Herz und begannen mit der „pledge of allegiance“, eine Art Treueschwur zu Amerika. Anschließend ermutigte die Lehrerin die Schüler, ihre künstlerischen Fähigkeiten auszuleben und widmete sich dann ihrem Computer. Während der ganzen Stunde lief Musik im Hintergrund, was ebenfalls sehr ungewöhnlich für mich war.

Nach einer kurzen Pause um 9:37 Uhr ging es um 9:52 Uhr weiter mit Environmental Science, was so ähnlich ist wie unser Biologieunterricht. Hier fiel mir erneut auf, wie unterschiedlich das Unterrichtsklima im Vergleich zu dem in Deutschland ist. Der Lehrer gestaltete seinen Unterricht spielerisch und ermutigte die Schüler ständig. Außerdem schien es völlig normal zu sein, während des Unterrichts an sein Handy zu gehen, mit seinem Banknachbarn zu reden und die Antworten einfach reinzurufen.

Der Englischkurs um 10:49 Uhr fand in einem Theatersaal statt und war ebenso lebhaft. Viele Schüler waren mit ihren Handys beschäftigt und die Lehrerin begann die Stunde mit einem Spiel. Danach ging es weiter mit Präsentationen der Schüler, in denen sie sich selber vorstellen sollten.

Die Mittagspause um 11:41 Uhr war ebenfalls sehr interessant. Nachdem wir noch drei andere Schülerinnen aufgenommen hatten, fuhren meine 15-jährige Austauschpartnerin und ich mit ihrem Auto zu Wetzel's Pretzels, einem Fast food Restaurant nur mit Brezeln. Trotz meiner zugegebenermaßen kurzen Panik darüber, dass eine 15-Jährige am Steuer sitzt, war die Fahrt eigentlich sehr entspannt und das Essen war fantastisch. Allerdings mussten wir bald wieder zur Schule zurück, denn dort hatten wir bereits um 12:21 Uhr den nächsten Kurs, Marketing.

Der Marketing Lehrer war erstaunlich jung und hatte die Klasse nicht wirklich unter Kontrolle. Die meisten Schüler waren an ihrem Handy, aßen, tranken, schrien herum oder schauten sich Videos an. Eine Schülerin fragte mich sogar, was ich denn von Hitler halte, nachdem sie herausgefunden hatte, dass ich aus Deutschland komme.

Als der Unterricht um 13:13 Uhr vorbei war, war ich ziemlich dankbar und schon ging es weiter zum Matheunterricht. Dieser begann um 13:28 Uhr und war trotz des ziemlich einfachen Lehrstoffs interessant. Die Schüler machten tatsächlich zum Großteil ihre Aufgaben und es herrschte eine sehr offene, aber trotzdem konzentrierte Lernatmosphäre.

Abschließend setzten meine Austauschpartnerin, Anna, und ich uns noch in die Bibliothek, in der Anna ihre Hausaufgaben bearbeitete und ich mir ein Buch nahm. Ich war äußerst positiv überrascht, wie viele aktuelle Bücher sich tatsächlich in der Bibliothek befanden.

Um 15:07 Uhr war der erste Schultag dann vorbei, und ich war erleichtert, wie positiv und lebhaft er verlaufen war. Es gab außer ein paar Kleinigkeiten keine Vorfälle und im Großen und Ganzen waren die meisten Leute, die ich an dem Tag getroffen hatte, sehr freundlich und aufgeschlossen. Ich habe den Tag sehr genossen und ich freue mich auf die weiteren kommenden Wochen.

Aline Ben Nsir

 

 

ERSTER SCHULTAG AN DER BOISE HIGH 

 Nach einer jetlagreichen Nacht liefen meine Austauschpartnerin und ich, auch wenn es nicht typisch amerikanisch ist, zur Boise High School. Nachdem wir eine andere Teilnehmerin bei ihrer Austauschpartnerin abgeholt und mindestens fünf Eichhörnchen gesehen hatten, standen wir staunend vor den gelben Schulbussen der Boise High. Ohne zu zögern zogen wir unsere Handys aus der Tasche und machten Bilder. 

In der ersten Stunde (Beginn: 7:45) starteten wir mit der „German class“. Als wir durch die riesigen, filmgetreuen Gänge in Richtung des Deutschsaals gingen, stach er uns mit der großen Deutschlandflagge vor der Tür hängend direkt ins Auge. Wir betraten den Saal und wurden geradezu mit Klischees überrumpelt; aufgeblasene Brezel-Ketten hingen von der Decke herab. Nach einem kurzen Grinsen setzten wir uns an die im Raum stehenden Gruppentische. Zuerst machten wir eine kleine Vorstellungsrunde auf deutsch, bei der uns auffiel, dass die Klasse in „Deutschlevels“ aufgeteilt ist. Nun zum Unterricht: Die Amerikaner begannen, wie jede Woche, mit einem Song, diesmal „Sekundenschlaf“ von Peter Fox. Hier war ihre Aufgabe, bei gewissen Textabschnitten auf den Tisch zu klopfen. Danach ging es weiter in ihrem ausgedruckten Deutschheft. Dort mussten sie Lücken mit Verben füllen, die mit Haushaltstätigkeiten zusammenhängen. Als das Thema Mülltrennung aufkam, erwartete uns der nächste kleine Schocker. Einer der Amerikaner behauptete, nicht zu wissen, was Mülltrennung sei. Für uns Deutsche natürlich unverständlich, jedoch erklärten wir es ihm. Nach 45 Minuten war der Unterricht beendet und es ging gleich in den Saal gegenüber, um an der „Health class“ teilzunehmen. 

Angekommen im Saal gegenüber schaute mich die Lehrerin verwundert an. Meine Austauschpartnerin erklärte ihr jedoch, dass ich aus Deutschland bin und fragte nach einem Sitzplatz für mich. Ohne jegliche Pause ging es mit dem Unterrichtsfach „Health“ weiter. Nach dem „Pledge of Allegiance“ begann die Lehrerin den Unterricht mit dem Thema Stress. Sie forderte die Schüler dazu auf, darüber nachzudenken, wann sie Stress haben und wie sie ihn bekämpfen könnten. Nach ca. 10 Minuten fragte sie, wer alles Schulstress aufgeschrieben hat und mehr als die Hälfte der Klasse meldete sich. Deshalb lautete ihr Auftrag an die Schüler ihren Unterricht zu nutzen, um angehäufte Schulaufgaben zu erledigen. So beschäftigten sich die Schüler in den noch bleibenden 40 Minuten mehr oder weniger mit ihren Aufgaben. 

Nach dieser Stunde suchten wir gemeinsam den Chemiesaal auf. Dort begrüßte mich eine weitere Lehrerin sehr freundlich und der Unterricht begann. Die Aufgabe der Schüler war es diesmal, in Reagenzgläsern Farben zu mischen. Als nach 40 Minuten ein Regenbogen gemischt war, verließen wir auch diese Class und es ging weiter, quer durch das Schulgebäude in Richtung Mathe. 

Im Mathesaal fielen mir direkt die Stühle, die mit den Tischen verbunden waren, auf. Danach kam die Lehrerin, die mich nach meinem Namen fragte und nun mit Stempeln durch die Klasse ging, um Hausaufgaben abzustempeln. Darüberhinaus bekamen die Schüler ihren Test zurück, dessen Note sie durch eine Verbesserung noch steigern können. In Mathe machten sie noch Aufgaben zur Potenzrechnung, als es dann endlich für die große Mittagspause (40 Minuten) läutete. 

Vorbei an der Cafeteria und an einem Stand der Navy gingen wir zu einem kleinen Burgerladen. Dort aßen wir dann zu Mittag, bis wir uns mit einem Becher zur „Art class“ begaben. 

Als der Lehrer bemerkte, dass ich Deutsche bin, fragte er mich, ob ich FC Bayern oder Dortmund Fan bin. Ich antwortete mit Bayern und er sagte, ich kann jetzt froh sein, da er mich somit in die Klasse lässt. Danach fragte er mich auf niederländisch, ob alles gut ist. Zum Glück verstand ich ihn und antwortete mit ja. Als ich mich mit meinem Becher Richtung Platz begab, bemerkte er meinen Becher und sagte, dass ich nun mehr Chemikalien mit diesem Getränk zu mir genommen hätte als in den letzten fünf Jahren in Deutschland. Während des Kunstarbeitsauftrags gab der Lehrer mir noch eine fist bump, sang Ave Maria und stellte die deutsche Nationalhymne an. 

Die 6. Stunde verbrachten wir mit unseren Lehrern aus Deutschland im „Home Room“ und tauschten uns über die neuen Eindrücke aus. 

In der  7. und somit letzten Stunde hatten wir Geschichte. Der Lehrer war ziemlich begeistert und stellte mir direkt einen Stuhl hin. Danach sollte mir jeder zuwinken. Nun fragte mich der Lehrer, ob die Leute im Norden besser deutsch sprechen als wir und wie Schweizerdeutsch sich im Vergleich anhört. Dann startete er mit dem Unterricht (er erzählte die ganze Zeit). Am Ende begann er mir dann noch Fragen zu stellen, z.B. ob es einen Unterschied zwischen uns Saarländern und anderen Deutschen gibt. 

Der Unterricht war um 15:07 Uhr vorbei und wir fuhren mit dem Auto nach Hause, obwohl ich vermute, dass es zu Fuß deutlich schneller gewesen wäre. Zusammengefasst war es ein spannender, aber auch lustiger erster Schultag in den USA und die Ankunft wurde uns durch die freundliche, offene amerikanische Art erleichtert.

Louisa Mack

 

Welcome-Party 

Nach einem anstrengenden zweiten Schultag freuten wir uns alle, uns wieder zu sehen. Vielen, einschließlich mir, kam es vor, als ob wir unsere komplette Gruppe seit mindestens zwei Wochen nicht mehr gesehen haben, obwohl es eigentlich nur ein Tag war. Der Grund war, dass wir auf zwei Schulen aufgeteilt sind und es somit keinen persönlichen Kontakt zu der anderen Schulgruppe gibt. 

Angekommen auf einer wirklich tollen Location mit hervorragender Aussicht wurde sich einander vorgestellt, zwar kannte man den ein oder anderen, jedoch gab es auch viele neue Kombinationen von Austauschpartnern. Über den Nachmittag wurde viel miteinander gesprochen über Themen, wie die Schule ist, welche Fächer belegt wurden usw... Es wurde aber auch Billiard oder Tischkicker gespielt. 

Jedoch verschwanden ganz plötzlich Personen und es wurden immer mehr. Der Gastgeber hatte den Pool eröffnet und viele sprangen hinein. Manchen war das Treiben im Pool zu viel und sie entschlossen sich nur die Beine hineinzuhalten, die Aussicht zu genießen oder ein bisschen Ball zu spielen. Komischerweise wurde kein anwesender Teilnehmer hinein geschubst. 

Ein weiteres Highlight des Abends war das gemeinsame Essen. Es gab unterschiedliche Tacos, sowohl mit als auch ohne Fleisch. Dazu kamen noch unterschiedliche Soßen. Allen hat das Essen sehr gut geschmeckt, jedoch wurde zunehmend nach Getränken gefragt, da manche Soßen etwas scharf waren. 

Nach einigen Runden Tischkicker, Billiard und Schach wurde der Nachtisch eröffnet und sofort bildete sich eine große Schlange. Es gab verschiedene Eissorten mit unterschiedlichen Soßen und weiteren Streuseln. Viele waren recht angetan von dem sehr zuckerhaltigen Nachtisch. 

  Als Fazit war es ein sehr schöner Nachmittag/Abend. Man konnte viele neue Eindrücke sammeln, die komplette Gruppe wiedersehen und einfach eine schöne Zeit haben. 

  

Maximilian Gratz