Stadtrundgang Boise
Am vierten Tag unseres Aufenthaltes trafen wir uns alle vor der Boise High School. Drei Schüler machten mit uns einen kleinen Rundgang durch ihre Schule. Sie zeigten uns unter anderem ihr Theater (das übrigens von der Größe nicht viel kleiner als die Stadthalle in Blieskastel ist), ihre Sporthalle, bei der wir Schüler beim Ausdauertraining bemitleiden konnten, und schließlich ihr eigenes Schulmuseum, in dem sie ihr altes Maskottchen, die alte Football- und Cheerleader-Kleidung, alte Jahrbücher, Schallplatten usw. aufbewahren.
Als begeisterte Touristen brauchten wir danach natürlich keine Pause, sondern liefen direkt zu einem der wohl wichtigsten Gebäude in Boise, zum Capitol. Dort hatten wir zunächst eine Stunde Zeit, um uns selbst alles anzuschauen und die Infotafeln, auf denen viel über die Politik in Boise und der gesamten USA vom Unabhängigkeitskrieg bis zur aktuellen Zeit zu lesen ist. Nach unserer eigenen ,,Erkundungstour'' trafen wir unseren Guide, der uns die Geschichte des Capitols erzählte, uns die Räume des Senats und das Büro des Gouverneurs (Brad Little) zeigte, der uns dort sogar begrüßte. Als wir mit der Besichtigung fertig waren, machten wir eine kurze Mittagspause, in der sich jeder etwas zu essen suchte.
Nach ca. 1 ½ Stunden trafen wir unseren Stadtführer, der uns viel über die Architektur und die Geschichte einiger Gebäude in Boise erzählte. Zunächst zeigte er uns den Basque Block, der die Heimat der baskischen Einwanderer und Emigranten in Boise war. Außerdem zeigte er uns das 1906 erbaute Gebäude des ,,Boise Turnvereins". Wir mussten die Führung leider aufgrund von Erschöpfung der Teilnehmer etwas verkürzen, aber wir würden sie jedem, der einen Ausflug nach Boise plant, empfehlen!
Sophie Schmitt
Bootstour auf dem Lake Payette
In Amerika wird am ersten Montag im September, dieses Jahr am 4.9., der sogenannte „Labor Day" gefeiert, das bedeutet für die Einwohner: ein langes Wochenende.
Mit unserer Austauschfamilie haben wir uns also auf die zweistündige Fahrt in den Norden von Boise begeben. Wir verbrachten das Wochenende bei Freunden der Familie, die ein Ferienhaus in McCall direkt am Lake Payette besitzen. Nachdem Simon und ich am Freitagabend die ganze Familie namens Henry kennenlernen durften, sind wir mit unserem Austauschpartner Owen und dem Sohn der Henry Familie, Will, zu Freunden gefahren und haben dort typisch amerikanisch unseren restlichen Abend verbracht.
Der nächste Tag begann natürlich mit einem amerikanischen Frühstück bestehend aus Bacon, Eiern und Bagles. Anschließend ging es für die ganze Familie auf das eigene Boot. Auf dem See haben wir uns dann im Wave Surfing geübt und sind mit der „Tube" gefahren, welche hinter dem Boot hin und her gezogen wurde. Dabei war die Challenge, sich so gut wie möglich an Griffen festzuhalten, um nicht runter geworfen zu werden. Danach fuhren wir mit dem Boot an einen beliebten Ort für’s Klippenspringen und wagten uns von einer ca. 10m hohen Felswand ins kühle Wasser hinein. Schließlich ging es zurück zu unserem Ferienhaus, wo unser Gastvater leckere amerikanische Burger zubereitete. Nach einem ausgiebigen Familienessen fuhren Owen, Will, Simon und ich wieder zu Freunden, mit denen wir den Rest des Abends am Strand am Lagerfeuer verbrachten.
Der darauffolgende Tag fiel wortwörtlich leider ins Wasser, da es die ganze Zeit regnete. Deswegen beschlossen wir die Abreise einen Tag früher als geplant anzutreten. Nachdem wir alles aufgeräumt und gepackt hatten, machten wir uns also auf den Weg zurück ins sonnige Boise. Bei den Pattersons zu Hause angekommen, hatten Owen, Simon und ich unsere übliche Billard- und Pool Runde abgehalten, bis wir schließlich alle erschöpft von dem Wochenende ins Bett fielen.
Am Labor Day stand für uns ein bisschen Stadterkundung an. Zuerst besichtigten Simon, Owen und ich das alte Boise State Gefängnis. Hier gab es viele interessante Dinge zu sehen, wie zum Beispiel alte Gefängniszellen und echte Waffen aus dem 2. Weltkrieg. Anschließend bummelten wir zu dritt noch etwas durch Boise Downtown und aßen koreanisch zu Mittag. Um den letzten freien Tag dieses langen Wochenendes abzuschließen, lud uns die Familie zum TopGolf ein, wobei es sich um Minispiele handelt, welche mit richtigem Golf verbunden waren. Dazu gab es reichlich Snacks nach amerikanischem Lifestyle und noch ein Dinner, welches aus Burger, Salat oder Sandwich bestand.
Zusammenfassend kann man sagen, dass es ein gelungenes langes Wochenende für uns beide war, da wir viele neue Eindrücke ins amerikanische Leben bekommen und zudem noch einige neue Leute kennengelernt haben.
Simon Marmit und Madeline Bromfield
Ausflug zum Yellowstone Nationalpark
Über das verlängerte Wochenende vom Samstag, den 2. September, bis zum Montag, den 4. September (Labor Day), bin ich mit meiner Gastfamilie zum Yellowstone National Park gefahren.
Ich hatte mich schon die ganze Woche auf den Ausflug gefreut und am Samstagmorgen ging es dann auch, nachdem alle Taschen verstaut waren und wir uns im Auto eingerichtet hatten, los. Da wir von Boise aus ca. fünf Stunden fahren mussten, wurde vor allem genug Proviant für den ganzen Tag eingepackt.
Erst einmal fuhren wir eine Weile durch Idaho ostwärts und entfernten uns immer mehr von der flachen Wüstenlandschaft Boises. Die Umgebung wurde immer grüner und auch hügeliger - da habe ich mich schon fast wie zu Hause gefühlt.
Um die Mittagszeit haben wir einen Stopp in einem Supermarkt gemacht, um dort etwas zu essen. Aber dann ging es auch schon direkt weiter.
Unser erstes Zwischenziel war der Jenny Lake im Grand Teton National Park, der südlich vom Yellowstone im Staat Wyoming liegt. Und das Erste, was wir gesehen haben, war eine Elchmutter mit ihrem Kalb, die direkt am Straßenrand standen. Jedes Auto auf der Strecke hielt erst einmal an, um die beiden zu bewundern und so natürlich auch wir.
Danach sind wir weiter zu dem See gefahren, um uns dort ein bisschen die Beine zu vertreten und die wunderschöne Landschaft zu bestaunen. Sogar das Wetter spielte mit und die Sonne lugte hinter den dicken Regenwolken hervor.
Nach einer weiteren, diesmal aber etwas kürzeren Autofahrt, landeten wir an der Jackson Lake Lodge, wo wir bei Sonnenuntergang unser Abendessen genießen konnten. Gleich danach ging es auch wieder zurück ins Auto und erst um ca. 23 Uhr kamen wir endlich bei unserem Hotel an. Aus den ursprünglichen fünf Stunden Fahrt wurden dann fast 16 Stunden. Endlich angekommen und erschöpft von dem langen Tag fielen wir alle ins Bett.
Am nächsten Tag klingelte bereits um 7 Uhr der Wecker. Wir mussten früh losfahren, denn wir hatten wieder einmal eine längere Autofahrt vor uns, um zum Yellowstone National Park zu gelangen. Der Yellowstone National Park ist so riesig, dass unser Aufenthalt dort nur ausreichte, um die Südwesthälfte des Parks, die überwiegend im Staat Montana liegt, besichtigen zu können. Im Park wollten wir eigentlich eine kleine Wanderung machen, aber das Wetter war leider so schlecht, dass wir zu einigen Sehenswürdigkeiten mit dem Auto gefahren und dort nur kurz ausgestiegen sind. Unser erster Stopp um die Mittagszeit war das sogenannte Biscuit Basin. Es war sehr kalt und es hat geregnet, aber die heißen Quellen konnten uns etwas aufwärmen, sodass wir wenigstens einen kleinen Spaziergang machen konnten. Weiter ging es zur Old Faithful Lodge, wo wir zum Mittagessen Halt machten. Die Lodge selbst ist für amerikanische Verhältnisse ein relativ altes Holzgebäude aus dem frühen 20. Jahrhundert. Die Hauptattraktion dort besuchten wir danach: den Old Faithful Geysir, der rund alle 20 Minuten eruptiert und eine relativ hohe Wasserfontäne ausstößt. Zum Abschluss des Tages besichtigten wir noch den Mud Vulcano, der anstatt Lava Schlamm ausstößt. Hier blieben wir aber lieber nicht allzu lange, da es zwar beeindruckend aussah, aber wirklich nicht besonders gut roch.
Auf dem Rückweg zu unserem Hotel „liefen wir noch einem Bison über den Weg“, der allein am Straßenrand graste. Auch wenn wir an diesem Tag nicht so lange unterwegs waren wie am Samstag, gingen wir alle recht schnell auf unsere Zimmer und ins Bett, um am Montag wieder unsere Heimreise anzutreten. Auf dem Rückweg haben wir uns noch die Craters of the Moon angeschaut - eine riesige Fläche von erkalteten Lavaströmen. Die graue, steinige Landschaft sieht sehr beeindruckend aus und erinnert an eine Mondlandschaft. Deswegen fand in dieser Gegend auch früher teilweise die Ausbildung von Astronauten statt. Sehenswert waren auch noch Höhlen, die durch den Lavastrom entstanden sind. Nach diesem Stopp traten wir dann schließlich wirklich die Reise Richtung „Heimat“ Boise an.
Schade war es, dass das Wetter nicht so mitgespielt hat, aber dennoch war es ein schönes und eindrucksvolles Wochenende.
Félice Mehler