Am 29. Mai erlebten die Schülerinnen und Schüler der Klassenstufe 10 des Von der Leyen-Gymnasiums eine Religionsstunde der besonderen Art: In einer Live-Schalte direkt nach Jerusalem trafen sie Arie Rosen, den Sohn der bekannten jüdischen Autorin Lea Fleischmann.
Arie Rosen hat es sich zur Aufgabe gemacht, jungen Menschen die jüdische Religion näherzubringen – authentisch, lebendig und mit dem klaren Ziel, Vorurteile abzubauen, die auch heute noch bestehen. In seinem persönlichen und zugleich kenntnisreichen Vortrag schilderte er, wie er selbst zum gläubigen Juden wurde, und führte in zentrale Elemente des jüdischen Glaubens ein. Dabei standen die Bedeutung der Tora und der Ablauf des Schabbat im Mittelpunkt. Besonders eindrucksvoll war auch der Blick auf die Gemeinsamkeiten zwischen Judentum, Christentum und Islam.
Musikalisch wurde die Veranstaltung durch den Gitarristen Yedida Toledano bereichert, der ebenfalls aus Jerusalem zugeschaltet war und traditionelle jüdische Musik spielte – ein stimmungsvoller Beitrag, der der Begegnung eine besondere Tiefe verlieh.
Im anschließenden Austausch stellten die Schülerinnen und Schüler nicht nur fachliche Fragen zum jüdischen Glauben, sondern interessierten sich auch für die aktuelle politische Situation in Jerusalem. Besonders bewegend war es, als Arie Rosen von seinem persönlichen Erleben des Krieges sprach und erklärte, wie er in dieser schwierigen Zeit Kraft aus seinem Glauben schöpft. Die Offenheit, mit der er über seine Erfahrungen berichtete, hinterließ einen bleibenden Eindruck bei den Jugendlichen.
Die Veranstaltung war nicht nur ein bedeutender Beitrag zum Religionsunterricht, sondern zugleich ein gelebter Ausdruck unseres Selbstverständnisses als Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage. Sie bildet einen wichtigen Baustein im Rahmen unserer jährlich begangenen Auseinandersetzung mit dem Anne-Frank-Tag, mit dem wir an unserer Schule Zeichen gegen Antisemitismus und für demokratische Werte setzen.
Möglich gemacht wurde diese besondere Unterrichtsstunde durch das Politische Bildungsforum Saarland der Konrad-Adenauer-Stiftung, der an dieser Stelle herzlich gedankt sei.
Solche direkten Begegnungen mit Menschen anderer Glaubensrichtungen leisten einen wertvollen Beitrag zur gelebten Toleranz und fördern das Verständnis für religiöse Vielfalt – ein Anliegen, das am Von der Leyen-Gymnasium aktiv gelebt wird.
Petra Maton