Theaterbesuch der Klassenstufe 10:

„Alfons – Jetzt noch deutscherer“

Ein starkes Zeichen für Demokratie, Courage und europäische Freundschaft

Am 12. Mai besuchte die evangelische Religionsgruppe der Klassenstufe 10 des Von der Leyen-Gymnasiums das Saarländische Staatstheater. Auf dem Programm stand das Stück „Alfons – Jetzt noch deutscherer“, in dem der Kabarettist Emmanuel Peterfalvi – besser bekannt als Alfons – mit viel Humor und Tiefgang seine persönliche Geschichte erzählt: die Geschichte eines Franzosen, der Deutscher wird.

Lachen, Nachdenken und Lernen – mit Alfons

In seinem Stück berichtet Alfons von seinem Weg zur deutschen Staatsangehörigkeit, von sprachlichen Missverständnissen und kulturellen Unterschieden – aber auch von den Gemeinsamkeiten, die verbinden. Mit seiner typischen Mischung aus Witz, Wärme und Nachdenklichkeit greift er zentrale Themen wie Demokratie, Toleranz, Antisemitismus und europäische Identität auf.

Der Theaterbesuch war Teil unserer schulischen Arbeit gegen Vorurteile und Ausgrenzung und gehört zu unseren Aktivitäten rund um den Anne-Frank-Tag, der jedes Jahr dazu aufruft, sich aktiv mit dem Nationalsozialismus, Antisemitismus und Zivilcourage auseinanderzusetzen.

Zentrale Botschaften, die zum Nachdenken anregen

Besonders eindrucksvoll waren die Botschaften, die Alfons seinem Publikum mit auf den Weg gab – sie spiegeln zentrale Werte unserer Schulgemeinschaft wider:

  • „In Göttingen und Paris sind die Kinder gleich.“
    Diese Aussage betont, dass Herkunft und Nationalität keinen Einfluss auf die Würde oder den Wert eines Menschen haben. Kinder – und Menschen generell – sind überall gleich viel wert.
  • „Das Europaexperiment darf nicht scheitern.“
    Alfons ruft dazu auf, den europäischen Gedanken lebendig zu halten. Nur in einem geeinten Europa können Frieden, Freiheit und Zusammenarbeit auf Dauer gesichert werden.
  • „Der Friede muss bewahrt werden.“
    Ein dringender Appell angesichts aktueller weltpolitischer Entwicklungen – Frieden ist keine Selbstverständlichkeit, sondern eine gemeinsame Aufgabe.
  • „Wir müssen aus der Vergangenheit der Nazizeit lernen und uns bewusst für Frieden und Zivilcourage einsetzen.“
    Die Erinnerung an die Verbrechen des Nationalsozialismus verpflichtet uns, aktiv gegen jede Form von Diskriminierung und Unrecht einzustehen.
  • „In jedem von uns leuchtet seine eigene individuelle Taschenlampe, du entscheidest selbst, wo du Licht machen willst.“
    Eine eindrucksvolle Metapher für Eigenverantwortung: Jeder Mensch hat die Möglichkeit, durch sein Handeln Licht ins Dunkel zu bringen – etwa durch Hilfsbereitschaft, Mut oder Haltung.
  • „Deine Staatsangehörigkeit ist da, wo deine Taschenlampe dich hinführt.“
    Alfons definiert Zugehörigkeit nicht über Herkunft oder Pässe, sondern über Werte und Entscheidungen – ein moderner Blick auf Identität und Heimat.

Begegnung mit Alfons – ein unvergesslicher Abschluss

Ein besonderes Highlight war das persönliche Treffen mit Alfons im Anschluss an das Stück. Hinter der Bühne durften die Schülerinnen und Schüler ihm Fragen stellen, ein gemeinsames Foto machen und die Eindrücke des Abends in einem ganz persönlichen Gespräch vertiefen. Ein Moment, der sicher vielen in Erinnerung bleiben wird.

Schule mit Courage – gelebtes Leitbild

Der Theaterbesuch passt hervorragend zu unserem Engagement als „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“. Gleichzeitig spiegelte sich unser Leitbild „Voneinander – füreinander – miteinander“ in der gemeinsamen Erfahrung im Theater eindrucksvoll wider.

Solche außerschulischen Lernorte und persönlichen Begegnungen sind ein wichtiger Bestandteil unserer Bildungsarbeit – denn sie machen Demokratie, Geschichte und europäische Werte für junge Menschen lebendig und greifbar.

Petra Maton