Sozialkunde / Politik

„Wir sollten unseren Kindern nicht vorgaukeln, die Welt sei heil, aber wir sollten in ihnen die Zuversicht wecken, dass die Welt nicht unheilbar ist.“ (Johannes Rau)

In diesem Sinne bilden wir die Schüler/innen des Von der Leyen-Gymnasiums zu mündigen und engagierten Bürger/innen heran. Dies geschieht insbesondere im Sozialkundeunterricht, wo neben Faktenwissen aus den Bereichen Politik, Gesellschaft, Recht und Wirtschaft auch Urteils-, Handlungs- und Methodenkompetenz als Grundlage jeglicher Mitwirkungsmöglichkeit in unserem Gemeinwesen vermittelt werden.

So ist beispielsweise der Wahl-O-Mat eine der Traditionsveranstaltungen an unserem Gymnasium: In der Diskussion mit Berufspolitikern lernen die Schüler/innen ihre Schlüsselkompetenzen anzuwenden.

Egal ob Schulkinowoche, Gerichtsbesuch oder Brüsselexkursion - unsere Schule bietet zahlreiche Möglichkeiten, die Relevanz des Erlernten zu erkennen. 

Die Teilnahme am Bundeswettbewerb zur politischen Bildung im Jahre 2010 war besonders erfolgreich – hier setzte sich ein Politikgrundkurs der Klassenstufe 12 in einer umfangreichen Facharbeit mit den wirtschaftlichen und gesellschaftspolitischen Effekten der Fußballweltmeisterschaft in Südafrika auseinander, gewann einen Geldpreis auf Bundesebene und schnitt als beste saarländische Schule ab.

Der Sozialkundeunterricht motiviert zum "Blick über den eigenen Tellerrand“, führt verschiedene Fächer zu "politischer Bildung" zusammen und bereitet so auf ein selbstbestimmtes Leben sowie die Übernahme von Mitverantwortung in einer pluralistischen Welt vor.

Das Fach Sozialkunde wird in den Klassenstufen 9 und 10 als Pflichtfach jeweils zwei- bzw. dreistündig und in den Klassenstufen 11 und 12 als Wahlfach Politik dreistündig unterrichtet.

Zusammenfassung

Welche Kompetenzen möchten wir im Fach Sozialkunde/Politik vermitteln?

  • Kritische Urteilsfähigkeit
  • Demokratie mitgestalten und für Demokratie eintreten
  • Gesellschaftliche Fragen und Probleme verstehen und beurteilen
  • Entwicklung der politischen Mündigkeit
  • Demokratische Handlungs- und Kommunikationsweisen
  • Reflektiertes Grundverständnis des demokratischen politischen Systems sowie der Wirtschafts- und Gesellschaftsordnung

Wie setzen wir das um?

  • Selbsttätigkeit und Aktivität stehen im Zentrum (Pro-Kontra-Debatten, Diskussionen, Planspiele…)
  • Besuch außerschulischer Orte, z.B. Amtsgericht
  • Ein sehr wichtiger Bestandteil ist das Verständnis für die Wahrnehmung des Wahlrechts. Daher nehmen wir regelmäßig an der Juniorwahl teil.

Marie Gerhardt

FächerChemieFächerSozialkunde

Philipp Gruner

FächerBiologieFächerSeminarfach "Leyen-Aid"FächerSozialkundeFunktionKoordinator/in Qualitätssicherung

Annette Hoffmann

FächerFranzösischFächerSozialkunde

Eveline Hunsicker

FächerDeutschFächerSozialkunde

Isabelle Mörsdorf

FächerErdkundeFächerSozialkundeFunktionFachvorsitz Sozialkunde

Sollen Jugendliche bei Landtagswahlen ab 16 Jahren wählen dürfen?

Schülerinnen und Schüler der Klassenstufe 9 diskutieren mit Vertreterinnen und Vertretern der politischen Parteien im Vorfeld der saarländischen Landtagswahl.

Am 11. März fand in der Aula des Von der Leyen-Gymnasiums eine Diskussionsveranstaltung im Vorfeld der saarländischen Landtagswahl statt. Organisiert wurde diese Veranstaltung von der Landeszentrale für politische Bildung in Kooperation mit dem Landessportverband für das Saarland, der Arbeitskammer des Saarlandes und dem Landesjugendring. Die rund 70 Schülerinnen und Schüler der Klassenstufe 9 hatten sich mit Hilfe eines Wahl-o-mat auf die Diskussion vorbereitet und Fragen vorformuliert, um sie den eingeladenen Vertreterinnen und Vertreten der Parteien, die sich zum Einzug in den Landtag zur Wahl stellen, vorlegen zu können. Schulleiter Christoph Kohl eröffnete die Veranstaltung und begrüßte Dr. Christopher Salm (CDU), Pascal Conigliaro (SPD), Lisa Becker (Bündnis ‘90/Die Grünen), Marcel Mucker (FDP), Florian Spaniol (Die Linke) und Christoph Schaufert (AFD). Georg Vogel vom Landesjugendring Saar übernahm die Rolle des Moderators und erläuterte den Teilnehmern die Diskussionsregeln, wie z.B. Redezeitbegrenzungen oder Verzicht auf Herabsetzungen und Beleidigungen.

Zunächst begann die Diskussion mit den im Wahl-o-mat auf das Saarland zugeschnittenen Thesen. Bei der Frage, ob es zur Pflicht werden solle, Photovoltaig-Anlagen bei der Errichtung neuer Wohngebäude zu installieren, lernten die Schülerinnen und Schüler ganz gegensätzliche Positionen kennen, allein schon, was den Begriff „Pflicht“ anbetrifft. Während Christoph Schaufert von der AFD seinen Beitrag mit der Bemerkung einleitete, dass Pflichten immer abzulehnen seien und die Entscheidung für eine Photovoltaig-Anlage dem Hausherrn selbst überlassen werden solle, hält Lisa Becker (Bündnis ‘90/ Die Grünen) hierbei eine Pflicht für notwendig, weil die Freiwilligkeit bisher wenig gebracht habe. In ihren Augen amortisierten sich auch die Installationskosten bei Neubauten mit einer Wärmepumpe. Der Vertreter der AFD sieht in der Installation einer Photovoltaig-Anlage eine weitere Steigerung der ohnehin durch die Decke gehenden Baukosten.

Natürlich blieben seitens der Schülerinnen und Schüler Fragen zur nationalen und weltpolitischen Lage nicht aus. Die Vertreterinnen und Vertreter der Parteien beantworteten sie gerne, denn auch sie werden bei der Wahl zum saarländischen Landtag keine geringe Rolle spielen. Bei der Frage nach der Haltung zu einer allgemeinen Impfpflicht äußerten die beiden Vertreter von der AFD und der Linken eine klare Ablehnung, die durch Argumente wie dem Problem der Durchsetzbarkeit oder des nur begrenzten Impfschutzes untermauert wurden. Bei den anderen Vertreterinnen und Vertretern zeigte sich eine vorsichtige, reflektierende Haltung, die sicherlich der sich immer wieder verändernden Situation geschuldet ist. Die Diskussionsrunde musste sich auch mit Fragen über die 100 Milliarden Euro zur Aufrüstung der Bundeswehr auseinandersetzen oder zu den parteispezifischen Plänen zur Integration der Flüchtlinge aus der Ukraine.

Große Beachtung fand die Forderung der Herabsetzung des Wahlalters für die Landtagswahl auf 16 Jahre. Bei einer spontanen Umfrage im Saal wurde offenbar, dass sich nur die Hälfte der anwesenden Jugendlichen dies wünscht. Dr. Christopher Salm von der CDU beispielsweise lehnt die Herabsenkung des Wahlalters wegen der daraus resultierenden Diskrepanz von Rechten und Pflichten ab. Man dürfe dann zwar mit 16 Jahren wählen, aber wenn man ein Konto bei einer Bank eröffnen wolle, brauche man die Unterschrift der Eltern, erläuterte er den Jugendlichen. Florian Spaniol von der Linken und Pascal Conigliaro (SPD) befürworten ein Wahlrecht ab 16 Jahren. Marcel Mucker von der FDP, ebenfalls Befürworter, sah im Interesse der Schülerinnen und Schüler, das sie in dieser Diskussionsrunde gezeigt haben, einen klaren Beleg dafür, dass Jugendliche sich eine politische Meinung bilden können. Die Schülerinnen und Schüler des Von der Leyen-Gymnasiums spendeten am Ende allen Diskussionsteilnehmern einen herzlichen Applaus für ihre Offenheit und ihre Argumente.