"Über den Wind können wir nicht bestimmen, aber wir können die Segel richten."

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Kursfahrt der Klassenstufe 11 auf hoher See

Am 03.07.2022 begaben sich 50 Schüler der Klassenstufe 11, begleitet von Frau Karaoulis, Frau Mörsdorf, Frau Fellinger und Herrn Zapp auf ihre langersehnte Kursfahrt. Unsere Stufe durfte eine ganz besondere Erfahrung machen: einen Segeltörn über das niederländische Wattenmeer.

Wir starteten um 11:30 Uhr an unserer Schule und kamen nach einer sehr ausgelassen, achtstündigen Busfahrt an unserem „Starthafen“ in Harlingen an. Da unserer Stufe zwei Boote zur Verfügung standen, teilten wir uns bereits im Voraus in zwei gleichgroße Gruppen ein. Als wir diese Boote nach einem kurzen Fußweg erreichten, war der Schreck der Schülerschaft groß: Die sogenannten Kajüten wurden als bedrückend eng empfunden und dann war das eine Boot auch noch größer als das andere.

Doch schnell merkten wir, dass die Größe der Kajüten auch etwas Positives mit sich bringt, da wir so nicht nur darin saßen, sondern alle zusammen im Aufenthaltsraum unseren Spaß hatten. Nach dem uns am ersten Abend gelieferten Catering wussten wir, dass wir definitiv besser selbst kochen können und teilten eifrig die ersten Dienste ein. Der erste Morgen startete mit einem bei vielen Schülern beliebten Programmpunkt, dem Einkaufen. Trotz der frühen Uhrzeit gingen wir täglich dem Motto „Viele Hände, schnelles Ende“ nach und versorgten uns mit Pizzaböden, Soßen, Hackfleisch, Nudeln, Brötchen, Getränken und natürlich den heißbegehrten Snacks. So konnten wir schon gegen 8 Uhr ausgiebig frühstücken und uns selbst Lunchpakete für den Vormittag zusammenstellen. Den Hafen verließen wir gegen 11 Uhr und starteten dann mit dem von allen erwarteten Segeln. Unsere Boote wurden geführt von je zwei sehr netten und engagierten niederländischen Skippern. Nach deren Anweisungen lernten alle Schüler und Lehrer den berühmten Seemannsknoten und halfen den Skippern beim Spannen der Segel. Diese Erfahrung war für uns alle spannend und sehr lehrreich. Am nächsten Hafen angekommen schauten wir uns in unserer freien Zeit die Hafenstädtchen an. Sehr beliebt waren bei unserer Stufe die Tandemräder zum Ausleihen und die Strände, an die wir uns abends gerne setzen.

Es wurden Geburtstage auf offenem Meer gefeiert und für diese sogar Seemannslieder umgedichtet. Frau Karaoulis begleitete uns dabei voller Freude mit ihrer Konzertina. Pflichtprogramm waren auch Wattwanderungen, nach denen wir aufgrund des kalten Windes allerdings froh waren, wieder an Bord zu sein. Da wir abends sonst immer am Hafen ankerten, war es für alle sehr aufregend, als wir eine Nacht mitten auf dem Meer an einer Sandbank verbrachten. Von dort aus konnten wir den Sonnenuntergang bewundern und gespannt zusehen, wie das Wasser je nach Uhrzeit sinkt und steigt. Die Ansage, dass das Boot kurzzeitig zum Schwimmen verlassen werden durfte, ließen wir uns nicht zweimal sagen.

Mittwochs besuchten wir dann unser letztes Ziel: den Hafen in Vlieland. Dies war für viele ein Highlight, da unsere beiden Boote diesmal direkt nebeneinander ankerten. Während die einen diese Gelegenheit nutzen, um mit den Schülern des anderen Bootes Gemeinschaftsspiele zu spielen, schauten andere auf dem Nachbarsboot vorbei, um deren Essensbuffet zu inspizieren.

Am nächsten Tag ging es für alle wieder zurück an unseren bekannten Starthafen Harlingen. Dort ließen wir den Abend in einer Bar ausklingen und durften uns danach sogar besonders lang auf beiden Booten aufhalten. Nach einer kurzen Nacht waren wir am Freitagmorgen pünktlich zur Abfahrt im Bus. Doch zum Schrecken aller ließ sich die Klappe des Gepäckfachs nicht schließen, was die Abreise verzögerte. Wir scheuten allerdings keine Mühen und klebten das Kofferfach des Busses kurzerhand selbst mit Panzertape zu. So konnten wir die Busfahrt mit nicht allzu großer Verspätung antreten und kamen alle - mehr oder weniger ausgeruht - um kurz vor 19 Uhr in Blieskastel an.

Wir bedanken uns an dieser Stelle bei unseren vier betreuenden Lehrkräften, die es fünf Tage mit uns auf engstem Raum aushalten mussten. Somit vielen Dank an Frau Karaoulis für die monatelange Planung, aber auch auch an Frau Fellinger und Herrn Zapp, die sich sofort bereiterklärt hatten, mit uns auf Kursfahrt zu fahren. Hierbei gebührt ein besonderer Dank Frau Mörsdorf, die sehr spontan für einen Kollegen eingesprungen ist und uns trotzdem von Anfang an motiviert begleitete.

Die Resonanz zur Kursfahrt war überwiegend positiv und wir sind uns einig, dass eine Segelfahrt auf dem Wattenmeer auf jeden Fall als Kursfahrt zu empfehlen ist.

Milli Schorr