Theater-AG: Top Dogs are back!

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Die Theater-AG des Von der Leyen-Gymnasiums ist auf die Bühne zurückgekehrt.

Am 11. März 2020 wurden sämtliche kulturellen und gemeinschaftlichen Veranstaltungen am Von der Leyen-Gymnasium coronabedingt abgesagt. Die Theater-AG war damals von dieser Verordnung am härtesten betroffen, hatte sie doch gerade für den Abend dieses Tages zur Premiere ihrer neuesten Produktion „Faust postmodern“ in die Aula des Gymnasiums eingeladen. Doch die Aula blieb an diesem Abend leer. Damals ahnte noch keiner, dass es rund zwei Jahre dauern würde, bis sich in der Aula wieder Gäste einfinden würden. Am 11. April 2022 war es endlich so weit: Schulleiter Christoph Kohl durfte in der Aula wieder zahlreiche Zuschauer zu einem Theaterabend begrüßen. Die Theater-AG hatte es trotz widriger Probenbedingungen geschafft, die Bühne in der Aula mit neuem Leben zu füllen.

Die beiden Regisseurinnen Silke Schmeiser und Monika Wack, wussten, mit welchen Erschwernissen sie während der Probenzeit zu rechnen hatten: Es war Maskenpflicht in der Schule angeordnet und das Durchmischen unterschiedlicher Klassenstufen sollte möglichst vermieden werden. Um kein Risiko einzugehen, haben sie sich entschieden, nur mit wenigen Schülerinnen und Schülern der Klassenstufen 9 bis 12 zu arbeiten. Dies wiederum bot die Möglichkeit, ein anspruchsvolles Werk zu inszenieren. Die Wahl fiel auf Urs Widmers mehrfach ausgezeichnetes Drama „Top Dogs“. Die Schauspielerinnen und Schauspieler schlüpften in die Rollen von Topmanagern, denen gekündigt worden ist und die arbeitslos geworden sind. Da sie sich während ihrer Zeit als hochbezahlte Top-Akteure in den obersten Wirtschaftsetagen von ihrem Beruf, ihrem Privatleben und sich selbst entfremdet haben, versuchen sie mit Hilfe einer Agentur, ihr Leben in den Griff zu bekommen und möglichst schnell wieder eine Anstellung zu finden. Zwischen Kaffeemaschine, Gesprächsrunden, Rollenspielen und Manöverkritiken sollen sie nun das lernen, was sie ihren Untergebenen selbst jahrelang über einen überdimensionierten Schreibtisch hinweg gepredigt haben:  Scheitern als Chance und die „Freisetzung“ als reizvolle neue Möglichkeit zur Optimierung der eigenen beruflichen Laufbahn zu verstehen. 

Die Regisseurinnen haben auf ein Bühnenbild und schmückende Theaterkulissen verzichtet. So wurden die zugespitzten Dialoge und feinsinnig formulierten Monologe der Textvorlage in den Mittelpunkt gerückt und eröffneten den Schauspielerinnen und Schauspielen alle Möglichkeiten, den Zuschauern tiefe Einblicke in ihr Seelenleben zu gewähren. Sie offenbarten ihre verdrängten Träume und Ängste, schilderten mit emotionalen Ausbrüchen demütigende Erfahrungen und verrieten ihre sadistischen Pläne. Dazu gelang es ihnen, all dies mit einer ironischen Leichtigkeit auf die Bühne zu bringen, was die Zuschauer begeisterte.

Nach einer „Eiszeit“ für kulturellen Veranstaltungen hat die Theater-AG mit ihrer Aufführung nicht nur das Eis gebrochen, sondern durch die von den jungen Schauspielerinnen und Schauspielern gezeigte Spielfreunde Lust auf mehr gemacht: mehr Theaterveranstaltungen, mehr Musikveranstaltungen, mehr Gemeinschaftsveranstaltungen.

Ein herzliches Dankeschön an die Theater-AG für diese mutige und gelungene Aktion!