Das Von der Leyen-Gymnasium in Blieskastel mit seinen vielen Gebäuden, die teilweise aus der Barockzeit stammen, verfügt nicht über einen eigenen Konzertsaal. Daher finden die Schulkonzerte in der Regel in der Bliesgaufesthalle statt, denn die Schulaula weist nur knapp 200 Sitzplätze auf. Für ein Kammerkonzert eignet sich die kleine Aula allerdings hervorragend. Dies konnten rund 50 Schülerinnen und Schüler der Klassenstufe 6 am letzten Freitag (29.9.2023) bei einem Gastspiel des Vogler-Quartetts erleben. Die Schulaula bot den vier Streichern ideale akustische Bedingungen zur Klangentfaltung.
Tim Vogler (Violine), Frank Reinecke (Violine), Stefan Fehlandt (Viola) und Stephan Folk (Violoncello) sind anlässlich der „Internationalen Kammermusiktage Homburg“, die vom 27. September bis zum 3. Oktober unter der künstlerischen Leitung des Vogler-Quartetts stattfinden, ins Saarland gereist. Sabine Grittner, selbst Geigerin und Lehrerin am Von der Leyen-Gymnasium, wusste von der Tradition des Quartetts, in diesem Rahmen auch ein Schulkonzert zu geben, und lud die Musiker ans Von der Leyen-Gymnasium ein.
Die Klasse 6c begrüßte die vier Musiker mit dem Lied „Miteinander wird es gehen“. Diesen Gedanken griff das Vogler-Quartett direkt auf und zeigte den Schülerinnen und Schülern mit einem Quartett-Satz von Erwin Schulhoff, wie es klingen kann, wenn vier Streichinstrumente „miteinander“ spielen. Die jungen Zuhörer waren direkt begeistert und ließen sich danach erwartungsvoll durch die Musikepochen führen. Egal, ob es sich um ein Werk von Johann Sebastian Bach, ein Klarinettenquintett von Wolfgang Amadeus Mozart (als Gast an der Klarinette: Nikolaus Friedrich) oder um ein Beispiel aus den drei Stücken für Streichquartett von Igor Strawinsky handelte: Die Sechstklässler fanden an allem Geschmack und belohnten die Musiker immer mit rauschendem Beifall. Zwischen den musikalischen Vorträgen demonstrierten die vier Instrumentalisten, die teilweise schon seit ihrer Schulzeit zusammen musizieren, welche Arten von Zusammenklängen man mit vier Streichinstrumenten produzieren kann: Durklänge, Mollklänge oder gar Dissonanzen. Auch die Kinder fanden Gelegenheit, die Musiker mit Fragen zu löchern, wie z.B. ob die Geige nicht kaputt gehe, wenn man mit dem Bogen auf die Saiten schlage oder wie es passieren könne, dass beim Geigenbogen die Rosshaare reißen. Es wurde ihnen seitens der Musiker bereitwillig und ausführlich Auskunft erteilt.
Schulleiter Christoph Kohl bedankte sich im Namen der Schülerinnen und Schüler für das beeindruckende Konzert bei den Instrumentalisten mit kleinen Präsenten. Dieses Konzert habe gezeigt, dass auch im sogenannten digitalen Zeitalter mit seinen vielfältigen Möglichkeiten nichts ein musikalisches Live-Erlebnis ersetzen könne. Das diesjährige Motto der Homburger Kammermusiktage „face à face“, die ideale Begegnung von Interpreten und Publikum, habe sich hier in der Schulaula verwirklicht. Der Funke der Musik sei auf alle im Raum übergesprungen. Gisela Wälder, Mitglied des Organisationsteams der Homburger Kammermusiktage, überreichte der Schule zur Unterstützung der Schulmusik noch einen Scheck über 200 Euro von der Bank 1 Saar.