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Von der Leyen-Chor gestaltet Evensong in der Schlosskirche

Nach langem coronabedingtem Schweigen konnte am Sonntagabend (12.06.) endlich wieder der Von der Leyen-Chor in der Schlosskirche Blieskastel erklingen. Für den Neustart hatte Chorleiter Christoph Nicklaus dem Chor bewusst eine liturgische Aufgabe übertragen, musste doch lange Zeit in den Gottesdiensten auf das Singen wegen der Infektionsgefahr verzichtet werden. Im Evensong, einem ursprünglich in der anglikanischen Kirche beheimateten Stundengebet, das inzwischen auch in der evangelischen und katholischen Kirche verbreitet ist, übernimmt der Chorgesang eine tragende liturgische Rolle, denn außer einer Lesung, den Fürbitten und dem Vaterunser werden alle weiteren Texte und Gebete gesungen, seien es Psalmen, der Lobpreis Mariens oder Hymnen und Kirchenlieder. Teilweise werden die Strophen auch im Wechsel mit der Gemeinde ausgeführt. Allein die Fülle der verschiedenen Gesänge stellt einen Chor vor musikalische Herausforderungen. Hinzu kommt noch, dass nur eine Ausführung mit hoher Konzentration und Präzision Voraussetzung für eine sich im Kirchenraum verbreitende Ruhe und meditative Stimmung ist. Christoph Kohl (Klavier), Matthias Leiner (Orgel) und Gregor Berg (Violoncello) unterstützten den Von der Leyen-Chor bei dieser Aufgabe. Der mit der Leitung des Gottesdienstes betraute Pater Hieronim von der Pfarrei „Heiliger Franz von Assisi“ begrüßte zahlreiche Zuhörer, die den Sonntagabend in Gemeinschaft und in Vertrauen auf Gott ausklingen lassen wollten, darunter auch Mitbrüder aus Krakau und Mitbürgerinnen, die aus der Ukraine geflüchtet sind. Nach dem Schlusslied „Bleib, bei uns Herr“ bedankten sich alle bei den Ausführenden mit einem langen Applaus. Beim Verlassen des Kirchenschiffs konnte man aus Äußerungen der Gottesdienstbesucher entnehmen, dass viele diese Ruhepause vom Trubel des Alltags genossen haben. Dies sei vor allem den einfühlsamen Interpretationen des Von der Leyen-Chores zu verdanken.